Das Hölloch am Engelstein in Pattenberg, Bergen
Unser Weg führte uns beginnend beim Berggasthof Pattenberg (wird leider nicht mehr bewirtschaftet)

über einen Schotterweg, vorbei an einem Damwildgehege, Richtung Waldweg.
Der Weg ist beschildert, leicht begehbar und auch für kleine Kinder gut zu schaffen. Ungefähr nach zwei Drittel des Weges
lud uns eine Bank zur kurzen Rast ein. Hier findet sich auch ein letzter Wegweiser, der uns zum Ziel weist.
Bereits am steil ansteigenden Waldsteig sieht der Fuß des Engelsteinfelsens – ein beliebter, aber nicht zu unterschätzender
Klettergipfel – durch den lichten Wald zu uns herunter.
Östlich des Engelsteins ragt auf dem Rücken des Waldes eine Art Zwillingsfels aus dem Waldboden, in dem sich das Hölloch versteckt.

Der Höhleneingang gleicht einem Durchschlupffelsen.

Es ist ein ca 8 Meter langer Felsspalt durch den wir in das Hölloch und kommen und zugleich zur Kirche, wie der größte Raum der Höhle mit Himmelsblick genannt wird.
Die Höhle selbst befindet sich in einem sauberen Zustand und lädt mit seinem schönen Lagerfeuerplatz zum Verweilen ein.
Die Höhle öffnet sich Richtung Hochfelln in einer Art Balkon, die der Sonne Einlass bietet und am steil anschließenden
Graben eine weitere Höhle, wenige Meter unterhalb erkennen lässt.
Ein wunderbarer Ort zur Einkehr in die Unterwelt, zur Verbindung mit Erde und Himmel, zum Gebet und zur Meditation.
Und hier noch eine Sage zum Engelstein von Friedrich Panzer:
Der Engelstein bey Bergen in Oberbayern mündliche Überlieferung
Engelstein heisst ein schöner Felsen mit zwei Spitzen von welchen vor vier Jahren eine abgebrochen worden ist. In diesem Felsen sind
tiefe Hölen. Den Eingang in dieselben bildet eine tiefe abwärts gehende Höle, welche man das Hölloch heisst. Einige Stufen waren noch
sichtbar. Ein Raum 7 fuss lang, 5 fuss breit und ziemlich hoch heisst die Kirche. Nahe bey dieser ist eine Küche mit dem Herdstein. In diesen Hölen, weiss die Sage, wohnten vor undenklichen Zeiten
drei Fraülein welche die wilden Frauen genannt wurden. Von einer Felsenspitze zur anderen spannten die wilden Frauen ein Seil,
auf welchem sie spielten und tanzten. Das sahen alte Leute sehr oft. - eine der wilden Frauen liebte den Gieselbauer auf dem Battenberge welcher einen Gürtel hatte. D
ie wilde Frau sagte ihm er soll seiner Frau den Gürtel umbinden. Da aber der Bauer Unheil ahnte, so band er den Gürtel zuvor um einen Baum, welcher von demselben sogleich zerrissen wurde
. Eine der wilden Frauen verstand die Heilung der Kranken. Bisweilen hörte man aus der Tiefe schönen Gesang. Wenn die Bauern mit der Heuerndte beschäftiget waren, hörten sie einen
Hahn aus der Tiefe krähen und sie glaubten es sey eine Hühnersteige in den Hölen. In denselben liegt ein grosser Schatz in einer eisernen Kiste verborgen. Auf dieser lag eine
Schlange mit einem Schlüssel im Maul. Vor dem Hölloch sass ein schwarzer Hund mit grossen feuerigen Augen. Auch sah man häufig nachts ein grosses schwarzes Pferd mit weisser Bläss aus dem
Hölloch kommen und auf die Weide gehen.
Wegbeschreibung: Fahrt mit dem Auto durch Bergen in den Ortsteil Pattenberg -> weiter bis zum Berggasthof Pattenberg (der
leider nicht mehr bewirtschaftet wird) -> hier parken und am Schotterweg starten. Wegstrecke ca. 30 Minuten.
|