KRAFTORTE
Deutschland
Ruestungen

Triskele klein  

Triskele klein  

Triskele klein  

Kraftorte und Kultplätze in THÜRINGEN  -  DEUTSCHLAND

 

Buttelstedt:
“Wetzstein”:
Ein Menhir, der mittlerweile an den Rand der Fernstraße nach Weimar gerückt ist.
Die Sage erzählt, dass 2 Riesen Heu auf 2 Bergen schlugen. Einer hatte den Wetzstein vergessen und rief dem anderen zu, er möge ihm seinen Wetzstein leihen um die Sense zu schärfen. Der Riese zielte beim Wurf aber zu kurz und somit blieb der Wetzstein mitten im Acker stecken.
Wegbeschreibung: Dresden über Bautzen bis Löbau (E40) -> weiter auf die nordöstliche Kuppe des Löbauer Berg
es folgen - auf den Gipfel des Schafberges

Kraftorte suchen:

 

Garsitz:
Bärenkeller:
Der Bärenkeller - eine 25 m lange Tropfsteinhöhle - war ein vermutlich ein Kultplatz, der auf 10000 v.Chr. datiert wird. Zahlreiche Gegenstände waren hier im hintersten Teil der Höhle deponiert: Frauenfigur aus Elfenbein wurde an einem kleinen Feuer tief in der Höhle gefunden, zu Füßen des Idols lagen Holzkohlestückchen, Scherben, Tierknochen sowie Feuersteinmesser und -spitzen, Speere und Stäbe aus Elfenbein und Rengeweihe. Die Tierreste vor der Kulthöhle werden als Überbleibsel von Opfermahlzeiten der Jäger und Sammler gedeutet.
Wegbeschreibung: Weimar bis Rudolstadt (85 nach 5) -> weiter bis Königsee -> Garsitz -> “auf dem Gebörne” befindet sich die Bärenkellerhöhle (Zwergenloch) an einem steilen Hang, wenige Meter unterhalb der Hochfläche. (Der Eingang zur Höhle ist abgesperrt - Schlüssel liegt in Garsitz)


Hülfensberg:
In der dort stehenden Kirche ist ein Stück der Eiche eingebaut, die Bonifazius fällte.


Kyffhäuser:
Kannibalenhöhlen:
20 Höhlen und Spalten mit Opfergaben wurden hier entdeckt. Es wurde nachgewiesen, dass hier vor rund 3000 Jahren Menschen aus religiösen Gründen Menschen opferten. Es galt als höchste Gabe an die Gottheit, um sie gnädig zu stimmen und zu versöhnen. Weiters ist nachgewiesen, dass die geopferten Menschen von der Kultgemeinde rituell verzehrt wurden (!). Die zahlreichen Menschenknochen mit Schnitt- und Brandwunden stammen hauptsächlich von Kindern und Jugendlichen. Über 100 Menschenopfer sind hier gefunden worden. Sie wurden mit Keulen oder Beilen getötet und mit Bronzemessern zerlegt um so im sakralen Kannibalismus Gottheit und Kultgemeinde im heiligen Mahl zu vereinen. Dies fand auf den Vorplätzen der Höhleneingänge statt.
Es wird angenommen, dass Priester/innen die Kulthandlungen geleitet haben, wobei die Knochen der verzehrten Menschen in Höhlenspalten feierlich versenkt wurden. Als weitere Opferbeigaben wurden Spinnwirteln, Nadeln, Schmuck, geschnittenes Stroh, Fackeln, geschnitzte Hölzer, Salz, geröstetes Getreide und Menschenhaare gefunden.
Der Mittelpunkt des Zentralheiligtums war die Höhle im Inneren des Berges. Die Funde bezeugen „eigentümliche Riten“ zur Verehrung von 2 weiblichen Wesen, die eine heilige Einheit bildeten.
Wegbeschreibung: 80 Halle-Nordhausen -> Sangershausen nach Frankenhausen -> die Straße Richtung Sondershausen 900 m nach dem Ort bei der Kreuzung mit einem Feldweg nach rechts -> 800 m den Weg entlang -> die Eingänge des Höhlensystems liegen rechts im Steilhang des Plateaus.


Oelknitz:
Opferplatz:
Es handelt sich hier um einen Platz, wo vor 10000 bis 12000 Jahren ein “Gott der Tiere” verehrt wurde. Es wurden hier in der Freilandsiedlung auf einer kleinen Terrasse über der Saale-Aue Opfer gebracht: stilisierte Frauenfigürchen aus Elfenbein, als Phallus markierte Steine, Geröll mit Einritzungen (als Symbol für Pferd, Fisch und Zwitterwesen).
Der Opferplatz mit Stele und zahlreichen Gruben - wovon zahlreiche als Opfergruben vermutet werden - lag hier inmitten der Siedlung.
Die eiszeitlichen Wildpferdjäger verehrten hier in einem Kultbezirk die “Mutter der Tiere”.
Wegbeschreibung: E40 Ausfahrt Jena -> weiter bis Rothenstein -> weiter die 88 Richtung Rudolstadt -> Schöps -> Jägersdorf -> Oelknitz -> 2 x rechts nach Ortsende -> am Fuße des bewaldeten Abhanges entlang bis zum Ende des befahrbaren Weges -> links liegt der Sandberg -> von dort führt ein Fußweg über den kleinen Bach bis zur Terrasse (mit der alten roten Ausgräberhütte)


Oberdorla:
germanische Kultstätte:
Der Weimarer Professor Behm-Blancke hat im Moor von Oberdorla über 90 (!) Opferstätten ausgegraben. Sein bedeutendster Fund ist wohl ein germanisches Pantheon: Ein Fundkomplex, welcher die Symbole und Heiligtümer vieler germanischer Gottheiten in sich birgt. 60 verschiedene hölzerne Idole wurden von ihm geborgen - darunter eine 6 m hohe hölzerne Säule - eine Irminsul.
Die Kultstätte wurde im 6. Jhdt. v.Chr. errichtet. Das Idol einer Göttin mit graviertem Halsreifen ist aus dieser Zeit erhalten. Im Frühjahr wurden Speiseopfer - Gaben an die Fruchtbarkeitsgöttin - auf einem Feueraltar dargebracht. Im Zentrum eines umwallten Rundheiligtums vor einer Steinstele wurden Ziegen geopfert. Als “göttliches Zeichen” wurde wohl die Bildung eines Sees im heiligen Moorgebiete um die Geburt Christi (durch einen Erdfall) gedeutet. Dieser See wurde somit für die nächsten Jahrhunderte das religiöse Zentrum des germanischen Gaus. Am Ufer des Sees ware zahlreiche Heiligtümer - Rekonstruktionen gibt es dafür aufgrund der gut erhaltenen Holzteile.
Ebenfalls die Kulthandlungen werden von den Experten beschrieben: Priester(innen) opferten Speisen, Menschen und Tiere an einer Opferstätte (Nordseite des Heiligtums) dem Kriegsgott.
In weiterer Folge wurden hier in den nächsten Jahrhunderten die Götterkulte durch keltische und römische Einflüsse geprägt: In einem isolierten Heiligtum wurde eine Göttin verehrt, die mit der römischen Diana verglichen wird. Im 3. Jhdt. wurden ihr Hirsch, Eber und Wildvögel geopfert. Weiters wurde hier ein Sarg mit einem weiblichen Skelett gefunden: hier soll es sich um eine Priesterin der Göttin handeln.
Im 4. Jhdt. wurde dieses “Diana”-Heiligtum zerstört und durch 2 Schiffsheiligtümer im 5. Jhdt. ersetzt. Ein Zusammenhang mit den Kultschiffen, die Richtung Sonnenaufgang weisen, wird vermutet (zur Zeit, in der die Angelsachsen in Thüringen einzogen).
Im 10. und 11. Jhdt. - trotz  Christianisierung - wurden hier immer noch von den Einheimischen Opfer dargebracht. Da die Kirche in Oberdorla ein Archidiakonat errichtet hat, wird hier von einem besonders bedeutsamen Kultplatz ausgegangen.
Wegbeschreibung: Eisenach Richtung Norden -> vor Mühlhausen rechts nach Niederdorla -> auf der linken Seite (Schilfgürtel) liegt das abgetorfte Moor mit dem See.


Schimberg - Ortsteil Rüstungen



Quellen: eigene und
Das Kultplatzbuch von Gisela Graichen